Projekt Jüdische Philosophie – Bericht zum Internationalen Kongress zu Franz Rosenzweig

Grosses Lob für Lebenskunde-Schüler:innen auf dem Internationalem Kongress

„Franz Rosenzweig und….“ Katholische Akademie Berlin (19.-22.11.2024)

https://intellectualdiaspora.org/culture-of-difference_rosenzweig-und_rosenzweig-in-beziehung-zu-anderen-denker-innen/

 „Es war ein Vergnügen, euch zu begegnen […]. Herzlichen Dank für eure tiefen und schönen Arbeiten über Rosenzweig. Wir brauchen euch für eine bessere Zukunft“ – so Prof.Dr. Ephraim Meir (Bar-Ilan-Universität Israel), der Präsident der Rosenzweiggesellschaft, im Gästebuch mit zahlreichen Kommentaren anlässlich der Ausstellung: „Franz Rosenzweig und wir….Schülerinnen und Schüler des Heinrich Schliemann- und des Käthe-Kollwitzgymnasiums.“ Gezeigt wurden auch Exponate zur Philosophie von Rosenzweigs Lehrer Hermann Cohen (1842-1918). 

Einige Teilnehmende aus den HSG-Lebenskundegruppen der 8ten und 10ten Klassen besuchten den Kongress am 20.11. und blieben bis zum Abendessen. Sie hörten auch die Vorträge italienischer Kollegen – von Dr. F. Simoncini über Rosenzweig und Goethe sowie von Dr. Angelo Tumincello über The prayer of the Non-believer Johann Wolfgang von Goethe in Rosenzweigs Star of redemption. 

Interesse am Besuch unseres Unterrichts bekundeten u.a. Dr. Ronen Pinkas (Universität Potsdam) und Frank Hahn (Begründer Spree-Athen Berlin), Dr. Camarotta (Salerno) hatte die Idee, Erasmusstipendien für die Schüler:innen zu beantragen. Auch eine Einladung des Beauftragten der Jüdischen Gemeinde für Antisemitismusforschung, Herrn Sigmount A. Königsberg, ist angedacht. Dr. Stefan Steiner (kathol.Akademie) zeigte sich so begeistert von den Exponaten, dass er uns in ein Buchprojekt mit dem Suhrkamp-Verlag einbinden will. 

Einmal mehr stellten wir – wie bereits seit 2012 an den Universitäten von Toronto, Zürich, Rom, Frankfurt/M und Jerusalem – unter Beweis, wie interdisziplinär sich das fakultative Fach Lebenskunde vernetzen lässt. Die Auseinandersetzung mit Franz Rosenzweig (1886-1929) und Teilen seines Hauptwerks Der Stern der Erlösung (1921) liefert nicht nur viel Stoff für die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkriegs, für den interreligiösen Dialog und zahlreiche aktuelle Themen wie Tod und Sterben oder Krieg und Frieden – Rosenzweig…und….führt auch in die traditionellen Disziplinen der Philosophie ein, in Erkenntnistheorie, Logik, Ethik und Ästhetik. 

So begegneten zur Freude mehrerer Eltern und internationaler Wissenschaftler:innen bereits Schüler:innen der 5ten Klassen dem Tractatus Logico-philosophicus (1921) von Rosenzweigs Zeitgenossen Ludwig Wittgenstein (1889-1951). Oder sie erfahren, dass Rosenzweig die Musik Beethovens verehrte, und welchen Einfluss Hermann Cohen auf sein Denken ausübte. 

Wir freuen uns darauf, in Lebenskunde die Faszination für Philosophie und das Thema Franz Rosenzweig und wir…noch weiter und genauer zu verfolgen. 

Dr. Renate Schindler