Über den legendären Erfolgscoach Pep Guardiola gibt es das Gerücht, dass er in den Katakomben des Camp Nou monatelang an der perfekten Aufstellung und dem besten taktischen System tüftelte, als er noch Trainer in Barcelona war. Dabei ist das gar nicht so schwer, wie der Erfolg der Schliemannschaft am 10.5. im Jahn-Sport-Park eindrucksvoll und unterhaltsam veranschaulichte. Der längste Stürmer geht ins Tor, der Außen in die Innenverteidigung und der defensive zentrale Mittelfeldspieler fungiert als Stürmer. Aufstellung ist Improvisation. Gespielt wird im 4:4:2.
Gut, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Unterschlagen wurde, dass sich in unserem Fußballteam eine kongeniale Achse fand, die von aufopferungsvoll kämpfenden Außen unterstützt wurde. In der Verteidigung sorgte Amin Hummels für Ordnung, der öfters einfach mal vor dem eigenen Strafraum drei Gegenspieler umkurvte, um dann einen 30 m Pass als Torvorlage zu spielen. Niklas Kanté beherrschte mit Monsterballeroberungen das Mittelfeld und spielte aus der Jonglage heraus nebenbei zielgenaue Pässe in die Tiefe, die immer wieder zu torgefährlichen Situationen führten. Yannic Messi brachte die Zuschauer mit 50 m Solos ins Erstaunen, wobei er buchstäblich mehrfach die komplette Mannschaft des Gegners ausdribbelte.
Und für den Titel braucht es einen Prinz, der Torschützenkönig wurde und sich aber nicht zu fein war, auch mal in der Innenverteidigung zu spielen. Dieser Prinz gab königliche Vorlagen, lieferte Powerdribblings, Tiefensprints, verwandelte eiskalt Elfmeter, wie gegen die Schule am Europapark, grätschte und schoss spektakuläre Tore, wie den Heber aus 20 m gegen Delbrück. Torerfolge feierten auch Julian und Lewin. 13 Tore in drei Spielen lesen sich sowieso herausragend gut. Diese Schliemannschaft um Baltha, Casper, Lazar, Jonathan, Anton, Niklas S., Inken, Hendrik und Juli kann Großes erreichen und ihr ist durchaus der Sieg der Regionalmeisterschaft am 24.5. zuzutrauen. (FB-Sport)