Religion

am Heinrich-Schliemann-Gymnasium

In Zeiten von Polarisierung, Verschwörungserzählungen, Kriegen und wachsender religiöser wie weltanschaulicher Spannungen bietet der Religionsunterricht einen verlässlichen Ort, um ins Gespräch zu kommen, nachzudenken und verantwortlich zu handeln. Er stärkt, was unsere demokratische Gesellschaft braucht: Orientierung, Dialogfähigkeit und Respekt.

Im Zentrum steht die Religionsmündigkeit – die Fähigkeit, eine eigene Haltung zu entwickeln, zu begründen und andere Positionen fair zu verstehen. Wir verstehen den Religionsunterricht als einen Lernraum für Freiheit in Verantwortung, für urteilsfähige Gewissensbildung und für Offenheit im Dialog.

Allgemeines

Der Religionsunterricht am HSG ist offen für alle – gläubig, suchend oder skeptisch. Er ist evangelisch verantwortet und zugleich dialogisch ausgerichtet: Wir nehmen das Christentum als Lern- und Deutungsrahmen ernst und beziehen andere Religionen und Weltanschauungen fair und kenntnisreich ein. So entsteht ein Raum, in dem unterschiedliche Perspektiven zu Wort kommen und voneinander lernen.

Ziel ist es, Religionsmündigkeit zu stärken: Schülerinnen und Schüler sollen ihre Positionen sprachfähig machen, begründet urteilen und in der Vielfalt unserer Gesellschaft handlungsfähig bleiben.

Gerade angesichts aktueller gesellschaftlicher Verwerfungen – von Desinformation über religiös begründete Konflikte bis hin zu Fragen von Frieden, Menschenwürde und Nachhaltigkeit – bietet der Religionsunterricht Orientierung. Er fördert Gewissensbildung, Dialog- und Pluralitätsfähigkeit und trägt damit zur demokratischen Kultur der Schule bei.

Der Religionsunterricht ist ein freiwilliges Angebot; eine Teilnahme ist nach Anmeldung (per Mail: blumenschein(at)hsg-berlin.eu) möglich und gilt dann bis mindestens zum Ende des Schuljahres. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, Neugier und Dialogbereitschaft schon.

Aktivitäten

Unser Unterricht lebt vom Gespräch: Wir diskutieren respektvoll und sachkundig, analysieren aktuelle Debatten und üben, komplexe Fragen verständlich zu machen. Dazu arbeiten wir mit Texten, Filmen und Musik, mit kreativen Methoden und digitalen Tools. Exkursionen erschließen den Stadtraum als Lernort – von Kirchen, Synagogen und Moscheen bis zu Gedenkorten und Museen. Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen ermöglichen direkten Austausch und bauen Vorurteile ab.

In Projekten verbinden wir Nachdenken und Handeln: Wir thematisieren Menschenrechte, Friedensethik, Klima- und Gerechtigkeitsfragen, befassen uns mit Religion in den Medien und stärken Nachrichten- und Urteilskompetenz gegenüber Verschwörungsmythen und Fake News.

Schulinternes Curriculum

Das schulinterne Curriculum ist kompetenzorientiert und spiralcurricular, es orientiert sich am Rahmenlehrplan der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Es entwickelt systematisch vier Kompetenzbereiche:

  • religiöse Phänomene wahrnehmen/beschreiben,
  • biblische und religiöse Traditionen verstehen/deuten,
  • in ethischen Fragen urteilen/positionieren,
  • im pluralen Kontext kommunizieren/handeln.

 

Inhaltlich werden wiederkehrend vertieft: Bibel und Christentum; Religionen und Weltanschauungen (u. a. Judentum, Islam); Ethik und Gesellschaft (Menschenwürde, Gerechtigkeit, Frieden, Nachhaltigkeit, Digitalisierung); Religion in Kultur und Geschichte.